Vorwort
Das Wort BEWEGUNG ist zentraler Begriff dieses Informationsportals, denn Bewegung hat nachweislich positive Auswirkungen auf die Entwicklung und das Lernen von Kindern und Jugendlichen. Bewegung unterstützt das soziale Lernen, schafft Ausgleich und Entlastung und trägt somit zu einer anregenden Lernatmosphäre bei. Dies sind nur einige von vielen guten Gründen, weshalb Schulen bzw. alle Menschen, die dort lernen, leben und arbeiten, dies bewegt tun sollten. Dass dies nicht nur wichtig, sondern auch im gesamten Schulleben möglich ist, wird hier aufgezeigt.
"Schule BeWegt." ist Thema für Schulleitungen, Lehrkräfte aller Fächer, Eltern und alle anderen am aktiven Schulleben interessierten und beteiligten Personen.
Grundlage der vorliegenden Ausführungen ist die Broschüre „Fachbereich Aktuell: Schule in Bewegung – jetzt erst recht“, welche das Sachgebiet Schulen der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) anlässlich der negativen Auswirkungen der Pandemie auf die körperliche Aktivität herausgegeben hat. Dabei wurde berücksichtigt, dass Bewegungsmangel nicht erst seit den Einschränkungen durch die Pandemie ein schulisches Thema ist. Die zentrale Aussage der DGUV ist:
Angesichts der sich ständig verändernden Lebenswelten von Schülerinnen und Schülern und den damit verbundenen gesundheitlichen Folgen, muss gerade jetzt die tägliche Bewegungszeit an Schulen zu einem festen Bestandteil werden.
In dieser für Baden-Württemberg überarbeiteten Fassung erhalten Schulleitungen und Lehrkräfte konkrete Tipps und Hinweise, wie sie dem Ziel, mehr Bewegung in ihre Schule zu bringen, näher kommen können. Sie wurde im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport von Lehrkräften aller Schularten, dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung – Außenstelle Ludwigsburg (ZSL-LB), der Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW), der AOK Baden-Württemberg und der Stiftung Sport in der Schule in Baden-Württemberg erstellt.
Zielgruppen:
- Schulleitungen
- Lehrkräfte aller Fächer
- Eltern
- Alle am Schulleben beteiligten Personen
Ziele:
Schulleitungen und Lehrkräfte sollen konkrete Tipps und Hinweise erhalten, wie sie dem Ziel, mehr Bewegung in ihre Schule zu bringen, näher kommen können.
Zur Nutzung:
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Warum ist Bewegung gerade jetzt so wichtig?
Körperliche Aktivität gilt als eine der bedeutsamsten Präventivmaßnahmen für eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Durch ausreichende Bewegungszeit und -intensität können Kinder und Jugendliche ihr allgemeines Wohlbefinden sowie ihre körperliche, psychische und soziale Gesundheit stärken. Gemäß den Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung sollen sich Kinder im Grundschulalter und Jugendliche bis 18 Jahren täglich mindestens 90 Minuten moderat bis intensiv bewegen. Davon können 60 Minuten durch Alltagsaktivitäten absolviert werden. Dies kann beispielsweise durch 12000 Schritte/Tag erreicht werden.
Kinder und Jugendliche, die diese Empfehlungen umsetzen, profitieren von den gesundheitsfördernden Aspekten der körperlichen Aktivität. Bereits vor der Corona- Pandemie erreichten jedoch lediglich 26 Prozent der Heranwachsenden (3- bis 17-jährige Mädchen und Jungen) in Deutschland die Empfehlung für die Alltagsaktivitäten. Davon waren 9 % weniger als zwei Tage pro Woche für mindestens 60 Minuten am Tag körperlich aktiv. Mit zunehmendem Alter bewegen sich die Heranwachsenden immer weniger. Ohne Zugang zum Schul- und organisierten Vereinssport ging die sportliche Aktivität der Kinder und Jugendlichen in der ersten Lockdown-Phase der Corona-Pandemie ab März 2020 signifikant zurück. Im Gegensatz dazu erhöhten sich in diesem Zeitraum die Alltagsaktivitäten (z. B. Spielen im Freien, Fahrrad- fahren). Diese haben jedoch nicht immer dieselbe Intensität wie beispielsweise Training oder Wettkampf und auch die sozialen Aspekte des Sports können durch sie nicht ersetzt werden. Noch gravierender hat sich der zweite Lockdown ab Dezember 2020 auf das Aktivitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt. Durch das pandemiebedingte Aussetzen des Schulsports und reduzierte organisierte Sportangebote fiel die körperliche Aktivität der Heranwachsenden unter das Niveau vor der Pandemie. Kinder und Jugendliche berichten zudem von einer Zunahme des Körpergewichts, einer Verschlechterung der eigenen motorischen Leistungsfähigkeit und einer signifikanten Beeinträchtigung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.
Diese Veränderungen gehen mit einer gesteigerten Bildschirmzeit einher und bestätigen die Vermutung, dass sich die Corona-Pandemie negativ auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirkt.
Im Ergebnis kann festgehalten werden: Sport und Bewegung waren nicht nur während der Pandemie unverzichtbare Bestandteile einer ganzheitlichen Bildung und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit. Vor diesem Hintergrund werden den Lehrkräften in Baden-Württemberg unabhängig vom Pandemiegeschehen ...
- ... Materialien vorgestellt, die Anregungen geben, wie in verschiedenen Bereichen Bewegung eingebunden werden kann,
- ... Hinweise auf Programme und Projekte gegeben,
- ... Wege aufgezeigt, wie Bewegung fester Bestandteil des „normalen Schulalltags“ werden kann und
- ... Unterstützungsleistungen bei der Förderung der physischen, psychischen und sozialen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern vorgestellt.
Ziel ist, dass Bewegung ein integraler Bestandteil des Schullebens wird. Der Schulalltag bietet dazu viele Gelegenheiten für Ansätze zur Förderung von körper- lichen Aktivitäten.
Bewegung im schulischen Alltag fördern
Neben dem Sportunterricht stehen der Schulweg, bewegtes Lernen, Bewegungsangebote in Pausen und im Ganztag sowie Ideen für den außerunterrichtlichen Bereich im Fokus. Dies entspricht auch den Zielen der gemeinsamen Initiative „Sicherheit und Gesundheit im und durch Schulsport (SuGiS)“ von KMK und DGUV.